Ortsporträt Schondorf
Gemeinschaft und Vielfalt am Ammersee
Text und Fotos: Sigrid Römer-Eisele
An Schondorf mag Bürgermeister Alexander Herrmann besonders das gut funktionierende soziale Miteinander: Und, dass man als Zugezogene Teil der Ortsgemeinschaft werden kann, wenn man möchte. Auch ihm ist es so gegangen: Er kam vor 25 Jahren nach Schondorf.
Im Hinblick auf den Tourismus geht es eher gemütlich zu. „Wir haben schon Touristen hier, aber die fallen nicht so auf“, resümiert Herrmann. „Die Besucher unseres Ortes (inzwischen wie auch andernorts eher Kurztouristen) schätzen die Ruhe und das Gemütliche: Außer Mini-Golf und viel Gastronomie gibt es keine `action`, aber das ist auch so gewollt: Unsere Besucher fahren gerne tagsüber nach München – schätzen dann aber auch wieder die abendliche Ruhe am See.“
BayernHistoryApp für Schondorf
Seit letztem Oktober können Smartphone-Nutzer einen virtuellen Spaziergang durch Schondorf machen bzw. sich bei einer Runde durch den Ort von erklärenden Infos zu den einzelnen Sehenswürdigkeiten begleiten lassen.
Die BayernHistoryApp ist eine mobile Anwendung für Smartphones, die die reiche Geschichte Bayerns interaktiv erlebbar macht – kostenfrei, unterhaltsam und damit auch niederschwellig für die junge Generation. Sie wurde auf Anregung durch Projektinitiator Wolfgang Hauck und begleitet von Redakteur Alois Kramer von „dieKunstBaustelle“ in Kooperation mit der Berlin History App entwickelt und mit finanzieller Unterstützung des Kulturfonds Bayern, des Bezirks Oberbayern, des Landkreises Landsberg und zehn Gemeinden realisiert.
Für Schondorf sind historische Karten, Bilder, Texte und Audioguides hinterlegt. Die rund 20 Beiträge wurden gemeinsam mit Schondorfer Experten zur Heimatgeschichte entwickelt, z. B. Mitgliedern des Schondorfer Kreises, und laden Interessierte ein zu entdecken, wie z.B. die Eisenbahn Schondorf veränderte, warum das Stüssihaus auch „Haus zur Wühlmaus“ heißt und wie die Villa Rustica am Seeufer einst aussah.
Infos: www.BayernHistory.de, App-Store: BayernHistory
Das Schondorfer Wirtschaftswunder
Ganz Bayern klagt über das Wirtshaussterben. Ganz Bayern? Nein! Ein von Einheimischen und Zuagroasten bevölkertes Dorf am Ammersee verteidigt das bayerische Lebensgefühl. In Schondorf blüht das (Gast-)Wirtschaftswunder.
In nicht weniger als elf Wirtshäusern wird bayerisch, international, italienisch, japanisch, kroatisch und vietnamesisch gekocht. Dazu kommen noch drei Cafés, in denen man auf einen Espresso oder Aperitif einkehren und zumindest einen Snack essen kann. Und überall trifft man Bekannte, einfach, weil die Schondorfer gerne in die Wirtschaft gehen. Man sitzt zusammen, isst, trinkt und redet, so wie es in Bayern immer schon der Brauch war. Nach einer Runde durch die Gasthäuser weiß man garantiert alles, was im Ort und in der Welt vorgeht.