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Verlandungen am Ammersee Südende

Eine Bilderreise in seine Vergangenheit

Text: Jürgen Bruchhaus

Der Ursprung des Ammersees liegt in der letzten Eiszeit, dem Würm-Glazial, vor etwa 15.000 bis 20.000 Jahren. Damals bedeckten mächtige Gletscher weite Teile Mitteleuropas, und das Schmelzwasser dieser Gletscher hinterließ tief eingeschnittene Mulden, die sich mit Wasser füllten und so die Seenlandschaften prägten – darunter auch den Ammersee.

Der See liegt in einer Senke, die durch die Erosion und Ablagerung von Gletschermaterial gebildet wurde. Geologische Prozesse wie die Hebung und Senkung der Erdoberfläche haben die heutige Form und Größe des Sees beeinflusst. Die Ammer, der alpine Gebirgsfluss, mündet in den See und trägt weiterhin zur Wasserführung bei. Gleichzeitig führt sie Sedimente mit sich, die den See nach und nach verlanden lassen und somit das Ökosystem stetig und nachhaltig verändern.

Foto: Luftbildfotograf Klaus Leidorf
Quelle (sowie zahlreiche weitere Luftaufnahmen der Region) unter: www.leidorf.de


In seiner Publikation „Verlandung am Ammersee Südende – eine Bilderreise in seine Vergangenheit“ (kürzlich erschienen beim Kulturlandschaft Ammersee-Lech e. V.) gibt Autor Dr. Christoph Sening einen tiefgehenden Überblick über die geologischen und ökologischen Aspekte der Entstehung dieser Landschaft.

Insbesondere hebt er die Rolle der Ammer hervor, die über Jahrtausende hinweg die Landschaft formte. Ein zentraler Fokus liegt auf der Verlandung des Ammersees in der jüngeren Vergangenheit, u. a. durch die Ammerregulierung südl. des Ammersee.

Die Verbindung zwischen Natur und menschlicher Geschichte wird auch anhand des Dießener Klosters und seinen Bemühungen um den Erhalt der Wasser- und Kulturlandschaft verdeutlicht: Jahrhundertelang (bis zur Säkularisation 1803) hatten die Augustiner-Chorherren durch bauliche Maßnahmen die Mündung der alten Ammer und die damit verbundenen Sedimentablagerungen nach Norden geleitet, damit Dießen nicht vom See abgeschnitten wird, wodurch die Fischerei des Klosters beeinträchtigt worden wäre.


Bildquelle Gletscherquerschnitt aus: Meyer & Schmidt-Kaler: Auf den Spuren der Eiszeit südlich von München – westlicher Teil. Wanderungen in die Erdgeschichte, Band 9 (2002). Verlag Dr. Friedrich Pfeil, München

Der Loisach-Gletscher erstreckte sich in der Eiszeit bis zum heutigen Grafrath und bedeckte das gesamte Loisach- und Ammerseegebiet. Nach dem Rückzug des Gletschers war der Ammersee deutlich größer als heute – von Grafrath bis Polling, und sein Wasserspiegel lag ca. 20 Meter höher. Der Pilsensee war ein Seitenarm des Ammersees.


Verlandung am Ammersee Südende –
Eine Bilderreise in seine Vergangenheit

Recherchiert und gestaltet von Dr. Christoph Sening
44 Seiten, erschienen bei Kulturlandschaft Ammersee-Lech e.V.

Zu beziehen über: [email protected]