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Wanderung zwischen Berg und See

Leichte Genuss-Wanderung auf dem 949 Meter hohen Kirnberg mit Blick auf den Hohen Peißenberg im Norden und das Alpenpanorama im Süden

Text und Fotos: Dagmar Kübler

Es müssen nicht immer die Alpen sein – mit einer rund 45-minütigen Anfahrt lassen sich im Voralpenland Erhebungen wie der Kirnberg erreichen, die müheloses Wanderglück mit einem sagenhaften Rundumblick bieten. Mit der Brombergalm gibt es unterwegs sogar eine Einkehrmöglichkeit. Auf der Strecke liegen viele jahrhundertealte Höfe in grandioser Lage, die noch solide bäuerliche Landwirtschaft betreiben. Auch am Geburtshaus des berühmten Bildhauers Bartholomäus Steinle (geb. 1580) führt der Weg vorbei. Unter Obstbäumen steht dort auch die Steinle-Kapelle. Und wer anschließend noch Lust auf mehr hat, dem sei der Besuch der reich dekorierten Kirche Mariä Geburt in Rottenbuch empfohlen, der 4,2 km lange Pfaffenwinkler Milchweg (auch für kleinere Kinder und Kinderwägen geeignet) oder eine Einkehr im idyllischen Garten des Kunstcafés am Tor in Rottenbuch mit unwiderstehlicher Kuchentheke.

Die jezza!-Redaktion hat sich bei strahlendem Sonnenschein im April mitten während der Blütezeit der Obstbäume auf den Kirnberg-Rundweg gemacht, der in großen Teilen mit der Wanderwegnummer 87 ausgeschildert ist.

Startpunkt ist der Weiler Vorderkirnberg. Wanderparkplätze und Zuwegungen zu der Route gibt es aber auch in Schönberg und Böbing. Dann wird die Tour, die mit ihren knapp elf Kilometern in drei Stunden erwandert werden kann, allerdings etwas länger.

Mitten in Vorderkirnberg folgen wir dem Wegweiser nach links Richtung Böbing bzw. Kirnberg. Der Weg führt entlang an einem kleinen Weiher und mehreren Höfen in Richtung Norden. Dort breitet sich ein wunderbares Panorama aus: die abfallenden Wiesen mit dem Weidevieh, dazwischen Wälder und Baumgruppen, und in der Ferne erhebt sich der Hohe Peißenberg. Der geteerte Weg führt in Kurven hinab. Bis zur Brombergalm, dorthin führt eine Fahrstraße, treffen wir keine Menschenseele.

Dafür umso mehr Natur: In den Wiesen mischen sich blauer Günsel, blasslila Wiesenschaumkraut und gelber Löwenzahn zu einem bunten Blumenstrauß. Der Weg wechselt zwischen Waldweg, Schotter und Gras. Nicht an jedem Abzweig stehen Wegschilder. So heißt es gelegentlich, etwas Ausschau danach zu halten.

Im Wald duftet es nach Bärlauch, kleine Brücken führen über Bäche. Der Steinleweg leitet dann zum Geburtshaus des Bildhauers Bartholomäus Steinle (geb. 1580) – ein Zeugnis alten Bauerntums. Dahinter verbirgt sich die Steinle-Kapelle, erbaut 1978.

Weiter geht es über einen kleinen Aufstieg über die Wiese zur Brombergalm mit ihrem wunderbaren Ausblick, Sonnenterrasse, Holzliegen, Ziegengehege und Kinderspielplatz. Hier lohnt sich sowohl ein Blick in die reichhaltige Speisekarte als auch in den Keller: Im Vorraum der Toiletten erzählen Fotos aus den 1970er-Jahren vom Bau der Alm, des Skilifts und ganz viel Schneevergnügen.

Durch den Bussjägerhof geht es in einen Wald, und nun kommt mit dem Anstieg auf den Kirnberg der einzig etwas anstrengende Teil dieser Wanderung – der aber durch einen fantastischen Blick auf die Alpen belohnt wird. In den Wiesen entlang dieses Höhenwegs bietet sich ein Picknick an, auch, um den Ausblick noch etwas länger zu genießen. Am Oberhett-Hof, erbaut 1493, geht direkt am Gebäude ein schmaler Kiesweg ab zum „Dreiseenblick“: Der Ammersee ist von hier deutlich zu sehen, Starnberger und Staffelsee lassen sich erahnen.


Bromberg Alm – Familie Erhard
täglich geöffnet (außer Di+Mi während der Monate Mai bis Nov.)
Ausgezeichnete regionale Spezialitäten/
warme Küche 11-14 Uhr und 17.30-20.30 Uhr

www.bromberg-alm.de