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Die Buchenhäuser des Landheims Ammersee

Text: Sigrid Römer-Eisele
Fotos: Oliver Jaist

„Wie gestalten wir ein ansprechendes Wohnumfeld für unsere Schüler und Schülerinnen – nachhaltig und ästhetisch zur Umgebungsbebauung passend – und idealerweise mit einer Architektur, die unsere Anforderungen an ein gemeinschaftliches Zusammenleben erfüllt, bei dem individuelles Wachstum und ein starkes Miteinander im Mittelpunkt stehen?“ Vor dieser Fragestellung stand die Leitung des Schondorfer Landheims Ammersee, die aktuell verschiedene Gebäude auf dem Gelände der Traditionseinrichtung sanieren und neu bauen lässt.

Mit der Eröffnung eines neuen Wohntrakts sollte ein moderner und komfortabler Raum zum Lernen und Leben geschaffen werden, aber auch ein Ort, an dem sich die Internatsgemeinschaft wohlfühlen und entfalten kann. Das zweite Zuhause der Schüler und Schülerinnen soll Geborgenheit und Inspiration bieten, das soziale Miteinander, die individuelle Entwicklung und den schulischen Erfolg fördern und so Schülerinnen und Schüler optimal in ihrer Entwicklung unterstützen.

Mit diesen Vorgaben wurde das Projekt von der Stiftungsleitung ausgeschrieben und vom Uttinger Architekturbüro Sunder-Plassmann mit einem Entwurf aufgegriffen, der dem Entscheidungsgremium von Anfang an gefiel: Einzelhäuser für Gemeinschaftsgefühl

„Für eine vertrauensvolle, familiäre Atmosphäre entschieden wir uns gegen einen einzelnen großen Baukörper mit mehreren Etagen und langen Fluren“, so Architektin Bettina Sunder-Plassmann. „Wir planten stattdessen für die drei Gruppen mit je maximal 16 Schülern jeweils ein einzelnes Element, in dem ähnlich wie in einer Großfamilie 16 Jugendliche und ein Lehrerpaar rund um einen zentralen Gemeinschaftsraum herum wohnen, so dass ein vertrautes Miteinander entstehen kann. Weiterhin war uns wichtig, die Baukörper miteinander zu verbinden: Das Konzept der Wandelhalle als verknüpfendes Element zwischen den Häusern gewährleistet, dass man in Hausschuhen von Haus zu Haus gelangt.“

Innerhalb der drei Einzelhäuser gruppieren sich die acht Doppelzimmer zweigeschossig (eine Holztreppe wendelt sich vom Erdgeschoss in den ersten Stock und verbindet die oberen Räume mit den unteren) um eine „Hall“ herum – einen geweiteten Raum, in dem ein großer Tisch zu gemeinsamen Aktivitäten (Lernen, Essen, Sprechen, Spielen, Filme schauen etc.) einlädt.